Dr. Louis-Paul Betz

Louis-Paul Betz war ein bedeutender Schweizer Literaturwissenschaftler und Pionier der Vergleichenden Literaturwissenschaft.

Leben und Ausbildung

Betz wurde als Sohn deutscher Eltern in New York geboren. Seine schulische Ausbildung absolvierte er in Zürich, wo er das Gymnasium besuchte. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Straßburg und Freiburg im Breisgau, bevor er sich der Literaturwissenschaft an der Universität Zürich zuwandte. Dort promovierte er 1894.

Akademische Laufbahn

1896 begann Betz seine akademische Karriere als Privatdozent an der Universität Zürich. Im Jahr 1902 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt und war damit der zweite Inhaber einer Professur für Vergleichende Literaturwissenschaft in der Schweiz und der erste an der Universität Zürich.

Forschungsbeiträge

Betz’ Forschung konzentrierte sich auf die Rezeption von Heinrich Heine in Frankreich sowie auf Heines Einschätzungen der französischen Literatur. Seine Studien, darunter eine Untersuchung über den Journalisten Pierre Bayle, gelten als wegweisend in der Literaturwissenschaft. In einer einleitenden Anmerkung zu einem bibliografischen Essay, der 1900 veröffentlicht wurde, formulierte Betz die Ziele seines Fachgebiets.

Publikationen

Eines seiner Hauptwerke ist „La littérature comparée: essai bibliographique„, das 1900 erschien. Dieses Werk bietet eine umfassende Bibliografie und Analyse der Vergleichenden Literaturwissenschaft und ist ein bedeutender Beitrag zur Etablierung des Fachs.

Privatleben

Betz war mit Paula Frank verheiratet, die nach seinem Tod 1906 Hans Bodmer heiratete.

Louis-Paul Betz verstarb am 29. Januar 1904 in Zürich. Sein Werk und seine Beiträge zur Vergleichenden Literaturwissenschaft haben einen nachhaltigen Einfluss auf das Fachgebiet und die literarische Forschung hinterlassen.