Eugène de Mirecourt

Eugène de Mirecourt, geboren als Charles Jean-Baptiste Jacquot am 19. November 1812 in Mirecourt, Frankreich, war ein französischer Journalist und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Er ist bekannt für seine scharfsinnigen Biografien zeitgenössischer Persönlichkeiten und seine kritischen Pamphlete, insbesondere gegen Alexandre Dumas.

Leben und Werk

Ursprünglich für das Priesteramt vorgesehen, entschied sich Jacquot für eine literarische Laufbahn und nahm das Pseudonym „Eugène de Mirecourt„ an, abgeleitet von seinem Geburtsort. Er begann seine Karriere mit dem Verfassen von Kurzgeschichten und veröffentlichte gemeinsam mit Leupol das dreibändige Werk „La Lorraine„ (1839–1840), das ihm erste Anerkennung einbrachte.

Mirecourt erlangte besondere Bekanntheit durch seine Kritik an Alexandre Dumas. In seinem Pamphlet „Fabrique de Romans: Maison Alexandre Dumas & Cie„ (1845) enthüllte er, dass Dumas zahlreiche Mitarbeiter für seine Romane beschäftigte. Seine abwertenden und rassistischen Bemerkungen über Dumas’ Herkunft führten zu einer Verleumdungsklage, in deren Folge Mirecourt zu sechs Monaten Haft und einer Geldstrafe verurteilt wurde.

Zwischen 1854 und 1858 veröffentlichte Mirecourt die Reihe „Les Contemporains„, bestehend aus 100 Heften mit satirischen Biografien prominenter Persönlichkeiten aus Politik, Literatur und Kunst. Sein scharfer Stil führte zu zahlreichen Kontroversen und rechtlichen Auseinandersetzungen.

Spätere Jahre und Tod

In seinen späteren Lebensjahren trat Mirecourt dem Dominikanerorden in Ploërmel bei, wurde Priester und ging als Lehrer nach Haiti, wo er am 13. Februar 1880 im Alter von 67 Jahren verstarb.

Vermächtnis

Eugène de Mirecourt hinterließ ein umfangreiches Werk an Biografien und Schriften, die einen tiefen Einblick in die literarische und politische Landschaft Frankreichs im 19. Jahrhundert bieten. Seine Arbeiten sind heute wertvolle Quellen für Historiker und Literaturwissenschaftler.