Oskar Scheuer

Oskar Franz Scheuer war ein österreichischer Dermatologe, Sexualforscher und Studentenhistoriker.

Leben und Wirken

Scheuer studierte ab 1896 Medizin an der Universität Wien und der Deutschen Universität Prag, wo er 1903 zum Dr. med. promoviert wurde. Anschließend arbeitete er an der dermatologischen Abteilung des Wiener Allgemeinen Krankenhauses und spezialisierte sich auf Haut- und Geschlechtskrankheiten. Neben seiner medizinischen Tätigkeit forschte er im Bereich der Sexualwissenschaft und veröffentlichte mehrere Arbeiten zu diesem Thema.

Besondere Bekanntheit erlangte Scheuer als Studentenhistoriker. Er verfasste zahlreiche Schriften über die Geschichte und Kultur studentischer Verbindungen, insbesondere in Wien. Seine Werke sind bis heute wichtige Quellen für die Erforschung der Studentengeschichte im deutschsprachigen Raum.

Verfolgung und Tod

Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde Scheuer während der NS-Zeit verfolgt. Am 28. Oktober 1941 wurde er in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) deportiert, wo er kurz darauf verstarb.

Vermächtnis

Trotz der widrigen Umstände hinterließ Oskar Scheuer ein bedeutendes wissenschaftliches Werk, das sowohl in der Medizin als auch in der Studentenhistorie Anerkennung findet. Seine Forschungen tragen bis heute zum Verständnis der Sexualwissenschaft und der Geschichte studentischer Verbindungen bei.