Friedrich Steinmann

Friedrich Arnold Steinmann wurde am 7. August 1801 in Kleve geboren. Seine Familie zog 1803 nach Münster, wo er das Gymnasium besuchte und 1819 seine schulische Ausbildung abschloss. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Bonn und Heidelberg. Während seines Studiums in Bonn wurde er Mitglied der burschenschaftlichen Allgemeinheit.

Nach Abschluss seines Studiums kehrte Steinmann nach Münster zurück und begann seine juristische Laufbahn am Oberlandesgericht Münster. Parallel dazu engagierte er sich literarisch und war Mitglied des 1824 gegründeten Münsteraner Literaturzirkels „Die Haimonskinder„. 1825 veröffentlichte er „Münsterische Geschichten, Sagen und Legenden„, eine Sammlung lokaler Erzählungen und Sprichwörter.

In den 1830er Jahren verfasste Steinmann zeitkritische und satirische Schriften wie „Briefe aus Berlin„ (1832) und „Berliner Schwärmer, Raketen und Leuchtkugeln„ (1832). Seine Publikationen, darunter die Zeitschrift „Mefistofeles„ (1842–1844), reflektierten seine kritische Haltung gegenüber zeitgenössischen preußischen Verhältnissen.

Wegen seiner liberalen Ansichten geriet Steinmann in Konflikt mit den Behörden. 1845 wurde er aufgrund eines kritischen Aufsatzes in der Zeitschrift „Mefistofeles„ in Festungshaft genommen. 1854 verlor er seine Stellung im Staatsdienst, nachdem er die „Geschichte der Revolution in Preußen„ (1849) veröffentlicht hatte.

Besondere Bekanntheit erlangte Steinmann durch seine vermeintlichen Veröffentlichungen von Heinrich Heines nachgelassenen Werken. Er gab mehrere Bände heraus, die angeblich unbekannte Dichtungen und Briefe Heines enthielten. Diese Publikationen wurden jedoch bald als Fälschungen entlarvt, was Steinmanns Ruf nachhaltig beschädigte.

Friedrich Arnold Steinmann starb am 9. Februar 1875 in Münster. Trotz seiner literarischen Aktivitäten bleibt er vor allem wegen seiner Heine-Fälschungen in Erinnerung.