Biographie
Heinrich Uhlendahl wurde am 4. März 1886 in Borbeck, Kreis Essen, in der Rheinprovinz geboren. Er war katholischen Bekenntnisses und preußischer Staatsangehöriger. Nach dem Besuch der Volksschule in Immekeppel und der Rektoratschule in Borbeck erhielt er von 1901 bis 1905 Privatunterricht bei dem Pfarrer Esser, der ihn auf das Abitur vorbereitete. Im Frühjahr 1905 legte er am Königlichen Gymnasium in Neuss das Abitur ab.
Von 1905 bis 1912 studierte Uhlendahl Germanistik, Philosophie und Geschichte in Berlin und Münster. Zu seinen akademischen Lehrern zählten namhafte Persönlichkeiten wie Erich Schmidt, Richard M. Meyer, Wilhelm Dilthey und Heinrich Roethe. Am 3. August 1912 legte er das Rigorosum ab und bestand am 12. Oktober 1914 das philologische Staatsexamen.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs trat Uhlendahl in das Feldartillerie-Regiment Nr. 18 in Frankfurt (Oder) ein und wurde später dem Feldartillerie-Regiment Nr. 225 zugeteilt. Während des Krieges war er an der Westfront eingesetzt und nahm unter anderem an der Schlacht von Verdun teil. Für seinen Einsatz erhielt er das Eiserne Kreuz 2. und 1. Klasse sowie das Silberne Verwundetenabzeichen nach dreimaliger Verwundung. Im Krieg stieg er bis zum Leutnant der Reserve auf.
Nach dem Krieg trat er 1919 in den höheren Bibliotheksdienst ein. Bereits 1924 wurde er Direktor der Deutschen Bücherei in Leipzig. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Bibliothek zu einem zentralen Archiv für das deutschsprachige Schrifttum. Während des Zweiten Weltkriegs leitete er die Auslagerung der Bestände und schützte so wertvolle Werke vor Zerstörung.
Heinrich Uhlendahl verstarb am 28. Dezember 1954 in Leipzig. Sein Wirken als Bibliothekar, Wissenschaftler und Offizier prägte das kulturelle und intellektuelle Leben seiner Zeit maßgeblich.
Lebensdaten
- Lebensdaten:
- (* 4. März 1886 in Essen; † 28. Dezember 1954 in Leipzig)
- Geburtsort:
- Essen
- Sterbeort:
- Leipzig
- Nationalität:
- Deutschland
Berufe
- Bibliothekar
Werke
- Fünf Kapitel über H. Heine und E.T.A. Hoffmann. (1919)
Weitere Namen
- Heinrich Uhlendahl