Dr. Ernst Brauweiler

(* 18. Juni 1889 in Elberfeld; † 3. August 1945 in Berlin)

Biographie

Ernst Brauweiler wurde am 18. Juni 1889 in Elberfeld (heute Wuppertal) geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er Germanistik, Geschichte und Philosophie an den Universitäten Bonn, München und Berlin. 1914 promovierte er in Bonn mit einer Dissertation über die Prosa Heinrich Heines, in der er sich eingehend mit den stilistischen Eigenarten und der politischen Satire Heines auseinandersetzte.

Während des Ersten Weltkriegs war Brauweiler in der Presseabteilung des deutschen Generalgouvernements in Namur (Belgien) tätig und gewann dort erste Erfahrungen in der staatlich gelenkten Öffentlichkeitsarbeit. Nach Kriegsende kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete zunächst als Journalist und Redakteur bei der Bergisch-Märkischen Zeitung in Elberfeld, später als Feuilletonredakteur beim Hannoverschen Kurier, dessen Chefredaktion er 1926 übernahm.

1932 wechselte Brauweiler in die Presseabteilung der Reichsregierung, wo er sich auf Fragen der Auslandsberichterstattung spezialisierte. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er 1933 in das neu gegründete Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (RMVP) übernommen. Unter Joseph Goebbels machte er rasch Karriere: 1938 leitete er als Ministerialdirigent die Auslandsabteilung des Ministeriums und war verantwortlich für die Lenkung und Überwachung der Berichterstattung ausländischer Korrespondenten sowie für die deutsche Pressepropaganda im Ausland.

Brauweiler trat 1937 der NSDAP bei und galt als loyaler Funktionär des Regimes. Gegen Kriegsende geriet er in sowjetische Gefangenschaft. Ein sowjetisches Militärtribunal verurteilte ihn 1945 wegen Kriegsverbrechen und propagandistischer Mitwirkung an der NS-Diktatur zum Tode. Ernst Brauweiler wurde am 3. August 1945 in Berlin hingerichtet.

Seine frühen wissenschaftlichen Arbeiten, darunter die Dissertation über Heine, zeigen ihn als gebildeten Philologen; sein späteres Wirken steht jedoch exemplarisch für die Instrumentalisierung intellektueller Eliten durch den nationalsozialistischen Propagandaapparat.

Lebensdaten

Lebensdaten:
(* 18. Juni 1889 in Elberfeld; † 3. August 1945 in Berlin)
Geburtsort:
Elberfeld
Sterbeort:
Berlin
Nationalität:
Deutschland

Werke

  • Heines Prosa. Beiträge zu ihrer Wesensbestimmung (1915)

Weitere Namen

  • Ernst Brauweiler
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