Wilhelm Bölsche

(* 2. Januar 1861 in Köln; † 31. August 1939 in Schreiberhau)

Biographie

Wilhelm Karl Eduard Bölsche war ein deutscher Schriftsteller, Herausgeber und Publizist, der sich besonders durch die Popularisierung naturwissenschaftlicher Themen und als früher Förderer des Naturschutzes einen Namen machte.

Leben und Werk

Bölsche, Sohn des Journalisten Carl Bölsche, zeigte schon früh Interesse an der Natur. Während seiner Schulzeit verfasste er naturkundliche Aufsätze für Zeitschriften wie „Die Gefiederte Welt„ und „Isis„. Von 1883 bis 1885 studierte er Philosophie, Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität Bonn, brach das Studium jedoch ab und entschied sich für eine Laufbahn als freier Schriftsteller. 1886 zog er nach Berlin-Friedrichshagen, wo er zu einer zentralen Figur des „Friedrichshagener Dichterkreises„ wurde, einem Zusammenschluss von Schriftstellern des Naturalismus.

Obwohl Bölsche keine formale naturwissenschaftliche Ausbildung hatte, widmete er sich leidenschaftlich der Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse an ein breites Publikum. Sein Werk „Das Liebesleben in der Natur„ (1898) gilt als Schlüsselwerk der populärwissenschaftlichen Literatur in Deutschland. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit engagierte er sich für den Naturschutz und war ein Freund des Biologen Ernst Haeckel. Gemeinsam mit Bruno Wille gründete er 1890 die „Freie Volksbühne„, ein Theater für Arbeiter, das naturalistische Stücke förderte. Zudem war er Herausgeber der kulturellen Zeitschrift „Freie Bühne„.

Persönliches Leben

Bölsche war zweimal verheiratet. 1892 heiratete er in Berlin Adele Bertelt, von der er sich 1895 scheiden ließ. 1897 heiratete er in Köln seine Jugendfreundin Johanna Walther. Das Paar hatte drei Kinder: Ernst Wilhelm Julius (1898–1899), Karl Erich Bruno (1899–1977) und Johanna Alwine Elisabeth (1900–1935). Ab 1901 verbrachte Bölsche regelmäßig die Sommermonate in Schreiberhau im Riesengebirge und ließ sich dort 1918 dauerhaft nieder. Dort widmete er sich bis ins hohe Alter seiner literarischen Arbeit und einem umfangreichen Briefwechsel.

Vermächtnis

Zu Ehren von Wilhelm Bölsche wurden mehrere Orte und Einrichtungen nach ihm benannt, darunter die „Bölschestraße„ in Berlin-Friedrichshagen und ein Gebirgskamm im Riesengebirge. Sein Engagement für die Popularisierung der Wissenschaft und den Naturschutz hat nachhaltigen Einfluss auf die deutsche Kultur und Wissenschaft hinterlassen.

Lebensdaten

Lebensdaten:
(* 2. Januar 1861 in Köln; † 31. August 1939 in Schreiberhau)
Geburtsort:
Köln
Sterbeort:
Schreiberhau
Nationalität:
Deutschland

Berufe

  • Publizist
  • Schriftsteller
  • Naturphilosoph

Werke

  • Heinrich Heine. Studien über seine Werke und seine Weltanschauung bis zum Tage seiner Abreise nach Paris (1888)
  • Heinrich Heine. Versuch einer ästhetisch-kritischen Analyse seiner Werke und seiner Weltanschauung (1888)
  • Buch der Lieder und Neue Gedichte. Mit einer Biographie des Dichters und Einleitungen (1895)

Weitere Namen

  • W. Bölsche
  • Wilh. Bölsche
  • Wilhelm Bölsche
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