Siegfried Aschner

(* 21. Dezember 1882 in Breslau; ע״ה 19. Juni 1943 in KZ Sobibor)

Biographie

Siegfried Aschner wurde am 21. Dezember 1882 in Breslau als Sohn des Kaufmanns Ignaz Aschner und seiner Frau Friderike geboren. Er wuchs zunächst in Breslau auf und besuchte dort das Wilhelms-Gymnasium. Nach dem Umzug seiner Familie nach Berlin im Jahr 1892 setzte er seine schulische Ausbildung am Askanischen Gymnasium fort, das er mit dem Abitur abschloss.

Nach der Schulzeit immatrikulierte sich Aschner an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin (heute Humboldt-Universität), wo er Germanistik und verwandte Fächer studierte. Während seines Studiums verbrachte er zwei Semester an den Universitäten Freiburg im Breisgau und München. Zu seinen akademischen Lehrern zählten namhafte Germanisten und Literaturwissenschaftler wie Erich Schmidt, Richard M. Meyer, Friedrich Kluge und Wilhelm Wölfflin.

Am 13. Dezember 1909 wurde Aschner mit seiner Dissertation „Die deutschen Sagen der Brüder Grimm“ an der Universität Berlin promoviert. Seine Arbeit beschäftigte sich mit der Bedeutung und Rezeption der Grimmschen Sagensammlung in der deutschen Literaturgeschichte.

Am 27. März 1928 heiratete er in Berlin Irma Schönberger. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten war Aschner als Jude zunehmender Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt. Er wurde deportiert und am 19. Juni 1942 im Vernichtungslager Sobibor ermordet. Seine Frau Irma Schönberger wurde 1945 ebenfalls im Lager Sobibor getötet.

Dr. Siegfried Aschner hinterließ mit seiner wissenschaftlichen Arbeit einen bedeutenden Beitrag zur Germanistik, doch sein Leben und das seiner Frau wurden durch die nationalsozialistische Verfolgung auf tragische Weise ausgelöscht.

Lebensdaten

Lebensdaten:
(* 21. Dezember 1882 in Breslau; ע״ה 19. Juni 1943 in KZ Sobibor)
Geburtsort:
Breslau
Sterbeort:
KZ Sobibor
Nationalität:
Deutschland

Berufe

  • Lehrer
  • Philologe
  • Übersetzer
  • Archivar

Werke

  • Höllenfahrt von Heinrich Heine. (1905)

Weitere Namen

  • S. Aschner
  • Siegfried Aschner
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