Ludwig Aub

Ludwig Aub war ein deutscher Buchhändler, Schriftsteller, Graphologe und Hellseher.

Familie und Ausbildung

Ludwig Aub entstammte einer jüdischen Familie; sein Großvater, Hirsch Aub, war von 1828 bis 1871 Rabbiner in München. Sein Vater, Max Aub (1828–1901), war Rechtsanwalt und Präsident der jüdischen Gemeinde in München. Ludwig wuchs zunächst in Uffenheim auf und zog später mit der Familie nach München, wo er das Maximiliansgymnasium besuchte. Aufgrund von Nachtblindheit und einer späteren Augenoperation musste er seine Schulausbildung unterbrechen und setzte sie in Kempten fort.

Berufliche Laufbahn

Nach seiner Schulzeit absolvierte Aub eine Ausbildung im Buchhandel, unter anderem bei F. A. Brockhaus in Leipzig und in der Wallishauserschen Buchhandlung in Wien. In München war er zunächst Teilhaber einer Buchhandlung am Promenadeplatz und übernahm 1891 die Antiquariats-Buchhandlung J. Hiller. 1888 gründete er die Literarische Gesellschaft „Orion„ und fungierte als deren Präsident. Später wandte er sich der Schriftstellerei und Verlegertätigkeit zu, veröffentlichte Gedichte in bayerischer Mundart, Aphorismen und Epigramme. Er schrieb unter dem Pseudonym Alexander Berg und war als Graphopsychologe, Hellfühler und Seelenforscher tätig.

Persönliches Leben

1894 heiratete Aub Mathilde Barbara Müller aus Würzburg und trat aus der jüdischen Gemeinde aus. Nach ihrem Tod 1911 heiratete er um 1917 Elisabeth Jehne, die Tochter eines preußischen Majors und begabte Graphologin. Um 1919 kehrte er nach München zurück und spezialisierte sich auf praktische Psychologie und Charakterforschung. Sein Grab befindet sich auf dem Alten israelitischen Friedhof in München.

Aub war eine vielseitige Persönlichkeit, die in verschiedenen Bereichen wie Buchhandel, Literatur, Graphologie und Hellsehen tätig war. Seine Beiträge zur bayerischen Mundartdichtung und seine Arbeiten im Bereich der Charakterforschung sind besonders hervorzuheben.