Joseph von Eichendorff

Joseph von Eichendorff, geboren am 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor in Oberschlesien, war einer der bedeutendsten Dichter und Schriftsteller der deutschen Romantik. Seine Werke, geprägt von einer Verbindung aus Naturlyrik, religiösem Empfinden und romantischer Sehnsucht, zählen zu den Klassikern der deutschen Literatur.

Leben
Eichendorff entstammte einer katholischen Adelsfamilie. Nach der schulischen Ausbildung in Breslau studierte er ab 1805 Rechtswissenschaften in Halle und Heidelberg. In dieser Zeit lernte er zahlreiche Vertreter der Romantik kennen, darunter Achim von Arnim und Clemens Brentano, deren Werke ihn nachhaltig beeinflussten.

Nach dem Studium kehrte er nach Schlesien zurück und widmete sich dem Schreiben. Während der Befreiungskriege 1813/14 kämpfte er gegen Napoleon. Anschließend trat er in den preußischen Staatsdienst ein, was ihn unter anderem nach Berlin, Danzig und Königsberg führte. 1844 ging er in den Ruhestand und zog nach Neiße, wo er bis zu seinem Tod am 26. November 1857 lebte.

Werk
Eichendorffs Schaffen umfasst Lyrik, Prosa und Dramen. Seine Gedichte, oft vertont von Komponisten wie Schumann, Mendelssohn und Brahms, spiegeln die romantische Naturverbundenheit und den Glauben an die göttliche Ordnung wider.

Zu seinen bekanntesten Werken zählen:
- „Aus dem Leben eines Taugenichts“ (1826): Eine humorvolle Novelle, die den romantischen Lebensstil feiert.
- „Die Mondnacht“: Ein Gedicht, das als Inbegriff romantischer Poesie gilt.
- „Das Marmorbild“ (1818): Eine Novelle, die die Gefahren einer idealisierten Liebe beschreibt.

Bedeutung
Eichendorff verkörpert wie kaum ein anderer die Ideale der Romantik. Seine Werke verbinden Melancholie und Freude, Natur und Spiritualität und haben die deutsche Literatur nachhaltig geprägt. Bis heute ist er einer der meistgelesenen Dichter seiner Epoche.