Dr. Ernst Elster

(* 25. April 1860 in Frankfurt am Main; † 5. Oktober 1940 in Marburg)

Biographie

Ernst August Eduard Jakob Elster wurde am 26. April 1860 in Frankfurt am Main geboren. Nach dem Abitur 1879 an der Thomasschule zu Leipzig studierte er Rechtswissenschaften, Nationalökonomie, Kameralwissenschaft und Philologie in Tübingen, Jena, Leipzig und Berlin. 1884 promovierte er bei Friedrich Zarncke an der Universität Leipzig mit einer Arbeit zu „Beiträge zur Kritik des Lohengrin„. 1886 wurde er Lektor an der Universität Glasgow. 1888 habilitierte er sich in Leipzig mit der Schrift „Entstehungsgeschichte des Don Carlos„ und lehrte dort als Privatdozent und später als außerordentlicher Professor. 1895 folgte er einem Ruf an die Universität Marburg, wo er bis 1928 als Professor für Neuere Deutsche Sprache und Literatur tätig war. 1914 hatte er eine Gastprofessur an der Cornell University in den USA inne. Elster war Mitglied der Wissenschaftlichen Verbindung Rheinfranken und beeinflusste die Lehrerbildung durch seine Tätigkeit im Wissenschaftlichen Prüfungsamt Marburg und als Vorsitzender des Deutschen Germanistenverbands (1912–1922). Er verstarb am 6. Oktober 1940 in Marburg.

In seiner Forschung kombinierte Elster literaturwissenschaftliche Analysen mit psychologischen Ansätzen, insbesondere der Apperzeptionspsychologie Wilhelm Wundts. Sein zweibändiges Werk „Prinzipien der Literaturwissenschaft„ (1897–1911) gilt als bedeutender Beitrag zur Literaturtheorie. Als Herausgeber betreute er Heinrich Heines sämtliche Werke in sieben Bänden (1887–1890) und die Reihe „Beiträge zur deutschen Literaturwissenschaft„ (1907–1931). Seine Arbeiten trugen wesentlich zur Entwicklung der Literaturwissenschaft als eigenständige Disziplin bei.

Zu seinen weiteren Publikationen zählen „Deutschtum und Dichtung„ (1915) und „Gotthold Ephraim Lessing„ (1929). Elster war zudem an der Lehrerbildung beteiligt und beeinflusste die Germanistik durch seine Lehrtätigkeit und Herausgeberschaften nachhaltig.

Elster war der Bruder des Nationalökonomen Ludwig Elster. Sein Grab befindet sich auf dem Hauptfriedhof Marburg.

Lebensdaten

Lebensdaten:
(* 25. April 1860 in Frankfurt am Main; † 5. Oktober 1940 in Marburg)
Geburtsort:
Frankfurt am Main
Sterbeort:
Marburg
Nationalität:
Deutschland

Berufe

  • Literarhistoriker
  • Schriftsteller
  • Germanist

Werke

  • Buch der Lieder. nebst einer Nachlese nach den ersten Drucken oder Handschriften (1887)
  • Heinrich Heines sämtliche Werke. Mit Einleitungen erläuternden Anmerkungen und Verzeichnissen sämtlicher Lesarten (1890)
  • Buch der Lieder. (1902)
  • Heinrich Heine. Gesammelte Aufsätze (1906)
  • Zwei bisher unveröffentlichte Zeit-Dokumente des Verlags-Archives über Heines „Reisebilder“ und „Buch Der Lieder“. (1925)

Weitere Namen

  • Ernst August Eduard Jakob Elster
  • Ernst Elster
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