Otto Ernst

Otto Ernst, geboren als Otto Ernst Schmidt am 7. Oktober 1862 in Ottensen bei Hamburg, war ein deutscher Dichter und Schriftsteller. Er entstammte einfachen Verhältnissen; sein Vater war Zigarrenarbeiter. Dank seiner Begabung und Förderung durch seine Lehrer konnte er das Hamburger Lehrerseminar besuchen und schloss seine Ausbildung 1883 ab. Anschließend arbeitete er als Volksschullehrer in Hamburg.

Neben seiner Lehrtätigkeit begann Ernst früh mit dem Schreiben. Bereits 1882 veröffentlichte er erste literarische Werke und engagierte sich in literarischen Kreisen. 1891 gründete er die Hamburger „Literarische Gesellschaft„ und gab 1893 gemeinsam mit Leo Berg und Constantin Brunner die literaturkritische Zeitschrift Der Zuschauer heraus.

Sein literarischer Durchbruch gelang ihm mit der Veröffentlichung von Asmus Sempers Jugendland, dem ersten Band einer autobiografisch geprägten Trilogie. Seine humorvolle Erzählung Appelschnut, inspiriert durch Erlebnisse mit seiner Tochter Senta Regina, und die Ballade Nis Randers machten ihn einer breiten Öffentlichkeit bekannt.

1901 entschied sich Ernst, den Lehrerberuf aufzugeben und als freier Schriftsteller zu arbeiten. Er zog nach Eimsbüttel und erwarb 1903 ein Haus in Groß-Flottbek, wo er mit seiner Familie lebte. Ernst war mit Helmy Scharge verheiratet, mit der er fünf Kinder hatte.

Otto Ernst verstarb am 5. März 1926 in Groß-Flottbek. Zu seinen Ehren wurde die Straße, in der er lebte, in Otto-Ernst-Straße umbenannt. Seine Werke, geprägt von Humor, Menschlichkeit und Gesellschaftskritik, fanden breite Anerkennung und hinterließen einen bleibenden Eindruck in der deutschen Literatur.