Biographie
Julie Augusta Haase-Werkenthin war eine deutsche Künstlerin, Illustratorin sowie Presse- und Modezeichnerin. Sie zählte zu den führenden Modezeichnerinnen der Weimarer Republik und prägte mit ihren Arbeiten die Damenmode in illustrierten Modezeitschriften sowie in der Berliner Tages- und Wochenpresse.
Leben und Ausbildung
Julie Werkenthin wurde als Tochter des Berliner Musikdirektors Albert Werkenthin (1842–1914) und seiner Frau Lucie Jenny, geb. Steinberg, geboren. Sie bildete sich autodidaktisch weiter und besuchte die Malschule von Lovis Corinth. 1905 heiratete sie den Maler und Karikaturisten Paul Haase, der sie ermutigte, sich als Modeillustratorin zu betätigen.
Karriere
Ab 1907 erschienen Bücher mit ihren ersten Illustrationen, und 1910 publizierte sie Zeichnungen in der Zeitschrift Der Weltspiegel. Ihre Arbeiten wurden für die Zeitschrift Die Dame stilbildend. Auf der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik (Bugra) in Leipzig war sie 1914 in der Sonderausstellung „Die Frau im Buchgewerbe und in der Graphik„ mit zwei Werken vertreten. In den Jahren 1918 und 1919 unterrichtete sie an der Reimann-Schule in Berlin-Schöneberg die Fächer Mode, Akt und Illustration. In den 1920er Jahren war sie vor allem als Illustratorin für die im Ullstein-Verlag erscheinende B.Z. am Mittag und für die Zeitschriften Die Dame und Elegante Welt tätig.
Spätere Jahre und Wirken
In den 1930er und 1940er Jahren verdiente sich Haase-Werkenthin als Porträtistin ihren Unterhalt durch zahlreiche Aufträge für Einzel- und Gruppenbildnisse. 1932 heiratete sie in Berlin den Schriftsteller und Schauspieler Arthur August Karl Richard Klein-Ehrenwalten (1890–1948). Mit ihm lebte sie in den 1940er Jahren in Güstrow und Rühn.
Werk und Stil
Haase-Werkenthin ist bekannt für ihre Darstellungen flanierender Damen und Berliner Straßenszenen, die ihr Œuvre prägten. Ihre Modeillustrationen zeichnen sich durch den häufigen Einsatz von Lichtreflexen aus, mit denen sie die Mode effektvoll in Szene setzte. Durch ihren Mann stand sie in engem Kontakt zu den Berliner Spätimpressionisten, was sich in ihrer Vorliebe für Außendarstellungen mit Straßenzügen und flanierenden Personen widerspiegelt.
Ausstellungen und Sammlungen
Die Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin bewahrt in der Lipperheideschen Kostümbibliothek 85 Werke von Haase-Werkenthin, vorwiegend Entwürfe für die B.Z. am Mittag und die Zeitschrift Die Dame. Auch die Von Parish Kostümbibliothek des Münchner Stadtmuseums besitzt Werke der Künstlerin.
Julie Haase-Werkenthin verstarb am 4. März 1960 in Berlin. Ihr Beitrag zur Modeillustration und ihre stilprägenden Arbeiten in der Weimarer Republik bleiben unvergessen.
Lebensdaten
- Lebensdaten:
- (* 26. Dezember 1882 in Berlin; † 4. März 1960 in Berlin)
- Geburtsort:
- Berlin
- Sterbeort:
- Berlin
- Nationalität:
- Deutschland
Berufe
- Künstlerin
- Modezeichnerin
- Illustratorin
Werke
- Romanzero. Atta Troll. (1912)
Weitere Namen
- Julia Haase-Werkenthin
- Julie Haase
- Julie Haase-Werkenthin
- Julie Werkenthin