Anna Heinemann

(* 5. August 1869 in Bielefeld; ע״ה 14. November 1938 in Essen)

Biographie

Anna Wertheimer entstammte einer jüdischen Familie; sie war das vierte von sechs Kindern des Seidenfabrikanten Joseph Wertheimer und seiner Ehefrau Jenny, geborene Michaelson. Die Familie siedelte 1839 von Peine nach Bielefeld über, wo Joseph Wertheimer als Mitbegründer des Kunstvereins in Bielefeld hervortrat. Anna besuchte die städtische Töchterschule in Bielefeld.

Im März 1893 verlobte sie sich mit Salomon Heinemann, einem Gerichtsassessor aus Essen. Nach seiner Promotion zum Dr. jur. heirateten sie am 11. März 1894 in Bielefeld und zogen nach Essen, wo Salomon als Rechtsanwalt und Notar tätig war. Die Ehe blieb kinderlos, doch Anna widmete sich intensiv den Kindern ihrer Verwandten und erwarb sich den Ruf einer talentierten „Märchentante„. Sie verfasste Theaterstücke nach Märchenmotiven, die sie bei Kindergesellschaften aufführte; diese Texte wurden später veröffentlicht.

In ihren Gedichten spiegelten sich oft Vorahnungen und Ängste vor der Zukunft wider. Trotz der zunehmenden Bedrohung während der NS-Zeit unternahmen Anna und ihr Ehemann keinen Versuch zur Emigration. In der Reichspogromnacht 1938 wurde ihr Wohnhaus in Essen verwüstet, und ihre wertvolle Kunstsammlung zerstört. Erschüttert von diesen Ereignissen, beschlossen Anna und Salomon, gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Anna Heinemann verstarb am 14. November 1938 an den Folgen einer Leuchtgasvergiftung; ihr Ehemann folgte ihr zwei Tage später. Beide wurden auf dem jüdischen Friedhof in Essen-Segeroth beigesetzt.

Gedenken

Zum Gedenken an Anna und Salomon Heinemann wurden vor ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Zweigertstraße 50 in Essen Stolpersteine verlegt.

Werke

- Märchen und Kindertheaterstücke (1932) – illustriert von Kurt Levy

Lebensdaten

Lebensdaten:
(* 5. August 1869 in Bielefeld; ע״ה 14. November 1938 in Essen)
Geburtsort:
Bielefeld
Sterbeort:
Essen
Nationalität:
Deutschland

Berufe

  • Schriftstellerin

Werke

  • Heine Kalender auf das Jahr 1910. (1909)

Weitere Namen

  • Anna Heinemann

Quellen

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